Forschungsstelle „Radikalisierung und gewaltsame Konflikte“ in Erfurt

Zum 1 .Oktober 2020 startete die Forschungsstelle „Radikalisierung und gewaltsame Konflikte: Antworten sozialer Berufe“ (RUK) unter meiner Leitung an der Fachhochschule Erfurt (FHE). Als Adressat von Stakeholdern aus Politik und Gesellschaft soll sich die Forschungsstelle niedrigschwellig als regionale Vernetzungsstelle für die Themenbereiche Radikalisierung, Polarisierung und extremistische Gewalt in Deutschland auch mit internationalen Vernetzungspartnern etablieren. Ein Blogmagazin soll dabei nicht nur die Forschungsleistung der RuK-ASB, sondern auch Forschungsprojekte der Studierenden der FH Erfurt sichtbar machen und somit zur Förderung der gesellschaftlichen Anerkennung und Relevanz von Studierendenforschung beitragen.

Forschungsstelle „Radikalisierung und gewaltsame Konflikte: Antworten sozialer Berufe“ (RUK)

Research Center “Countering the effects of radicalization and violent conflict in social professions”

Konzeptuell verbindet die Forschungsstelle die Herausforderung steigender Anforderungen an soziale Berufe durch Effekte von Radikalisierung, (Makro-) Konflikten und Gewalterfahrungen einerseits, mit Projekten der regionalen, nationalen und internationalen Forschungslandschaft sowie Praxisstellen zu Gewaltursachen, -erfahrungen und -prävention und demokratischer- und Menschenrechtsbildung auf Mikro-, Meso- und Makroebene andererseits.

Polarisierung und am Ende Spaltung entgegenstellen?

Müller-Rensch ist spezialisiert auf Genese und Analyse religiöser und politischer Ideologien und deren Wirkweise in modernen Gesellschaften. Als Leiterin der Forschungsstelle „Radikalisierung und gewaltsame Konflikte“ (RUK) an der Fachhochschule Erfurt konzentriert Sie sich auf die Analyse und Prävention gesellschaftlicher Radikalisierung und Polarisierung mit kritischem Blick auf die Möglichkeiten staatlicher und zivilgesellschaftlicher Intervention auf Bundes- und Länderebene mit Schwerpunkt auf jihadistischem Salafismus und Rechtsextremismus. Weiterhin bindet Müller-Rensch ihr internationales Forschungsprofil und -netzwerk zur globalen Dimension des jihadistischen Salafismus und Terrorismus, sowie internationaler und nationaler Sicherheitspolitik an die Forschungsstelle. Schließlich erweitert Müller-Rensch ihre bisherige internationale Forschung um nationale und internationale Kooperationsmöglichkeiten sozialer Berufe als Antwort auf die Bedrohung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung durch gesellschaftliche Radikalisierung und Polarisierung.

Die Forschungsstelle berät als Adressat von Stakeholdern aus Politik und Gesellschaft und zielt darauf, sich zukünftig als regionale, niedrigschwellige Vernetzungsstelle für die Themenbereiche zu etablieren.

Die Forschungsstelle führt sieben inhaltliche Dimensionen zusammen:

Analytische Dimensionen – Radikalisierung und gewaltsame Konflikte: Analyse sozio-politischer Kontexte, von Ursachen und Effekten

a.            Aktuelle Debatten der Gewaltsoziologie (theoretische Grundlagenforschung)
b.            Friedens- und Konfliktforschung: Forschung zum Konnex von Radikalisierung und gewaltsamen Konflikten sowie zum Wiederaufbau von Post-Konflikt Gesellschaften
(empirische Grundlagenforschung)
c.            Gewalt- und Machtstrukturen als Langzeiteffekte kolonialer Herrschaft (theoretische Grundlagenforschung zu Postcolonialities; sozio-politische Kontextualisierung von Effekten aufgrund
von Gewalterfahrung)

Anwendungsorientierte Dimensionen – Antworten sozialer Berufe auf Radikalisierung und gewaltsame Konflikte

d.            Gewalt- und Extremismus, Analyse & Prävention von Radikalisierungs- und Polarisierungsprozessen (auf kommunaler und auf Landesebene)
e.            Indigene soziale Arbeit als Antwort auf Langzeiteffekte kolonialer Herrschaft
f.             Antworten auf Gewalterfahrungen im Kontext von Konflikten & Flucht (als Handlungsfeld sozialer Arbeit, Beratung, Menschenrechtsbildung und Pädagogik)
g.            Antworten auf gewaltsame Konflikte, Flucht und Migration durch nachhaltige Entwicklungspolitik (Anbindung an Politikberatung: Außen- und Entwicklungspolitik als
Handlungsfeld insbes. der internationalen sozialen Arbeit)

 

Radikalisierung nicht nur verstehen, sondern auch erforschen!

Um die Forschungsleistung der Forschungsstelle für die Lehre und somit für die Studierenden der FH Erfurt unmittelbar nutzbar zu machen, werden regelmäßig konkrete Lehrveranstaltungen i.S des Lehrkonzepts „Transferfähiger Analysekompetenz & kritischen Urteilsvermögen durch partizipative Forschung in digitaler und analoger Lehre“ an die Forschungsstelle angebunden. Nicht zuletzt werden die Ergebnisse der Forschungsstelle einschließlich der Forschungsleistung der Studierenden durch ein digitales Angebot sichtbar gemacht und ergänzt. Zentrales Mittel ist der langfristige Aufbau eines Blog-Magazins, das zusätzlich zum überregionalen Profil der Forschungsstelle der FHE beitragen wird.

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