Mein Kommentar im ZDF: Wie nutzt die „neue Rechte“ das Möglichkeitsfenster der Energiekrise?

Müller-Rensch im Länderjournal 5.11. ZDF

Anfang November kommentiere ich die Frage Wie nutzt die „neue Rechte“ das Möglichkeitsfenster der Energiekrise? in verschienden Formaten des ZDF.

Meine Kommentare am 3. und 4. Novemeber 2022 im Länderspiegel, MorgenMagazin und ZDF Heute in Deutschland.

Radikalisieren sich Menschen durch die Teilnahme?
Radikalisierung ist ein individueller Prozess. Pauschalaussagen funktionieren hier nicht! Wir müssen und hier andere Fragen stellen, indem wir ganz klar unterscheiden: Wer organisiert? (und warum?) und wer demonstriert, wer geht auf die Straße? (und warum?)

Oft sind die treibende Kraft der Proteste Akteure der neuen Rechten. Diese Art der von rechts genutzten und gar gesteuerten Protesten
unterliegen einer Konjunktur: Ob sog. Flüchtlingskrise, Pandemie und jetzt der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine – immer dann, wenn die Demokratie unter Druck gerät durch Krisen oder Krieg, öffnet sich ein Gelegenheitsfenster für die antidemokratische, extreme Rechte. Am  erfolgreichsten nutzen konnte diese Gelegenheitsfenster vor allem die sogenannte neue Rechte. Der geht es um die Abschaffung der Demokratie,  die Abschaffung der Gleichheit und Gleichwertigkeit aller Menschen. Ihre langfristige Strategie ist es, bürgerkriegsähnliche Zustände herbeizuführen, um dann im Chaos selbst die Macht zu übernehmen. Das ist keine Erfindung der extremen Rechten, so agiert bspw. auch der globale Jihad
(Islamismus).

Bei einem solchen Gelegenheitsfenster sind Anlass und Thema zweitrangig. Es sind vielmehr immer Situationen, in denen die Menschen verunsichert sind, Zukunfts- und Existenzängste haben und in denen es die politischen Eliten nicht schaffen, die Situation nachvollziehbar zu erklären. In diesen Situation werden Menschen von der neuen Rechten gezielt emotional angesprochen – immer mit dem Ziel der Deutungshoheit.